Inhaltlicher Ablauf der Therapie

  • Inhaltlicher Ablauf der Therapie

Der inhaltliche Ablauf der Psychotherapie

Hinweis

Jede psychotherapeutische Begleitung, die in meiner Praxis stattfindet, verläuft absolut individuell und lässt sich, auch wenn die folgende Struktur den Anschein erweckt, nicht wirklich planen: Zum einen bringen Sie Ihre ganz persönliche Prägung und Ihre einzigartige Lebensgeschichte mit in den therapeutischen Prozess. Zum anderen spielt auch Ihr „normales Leben“, also alles, was außerhalb der Psychotherapie stattfindet  und die Dynamik der Entwicklung beeinflusst, eine gravierende  Rolle für die psychotherapeutische Begleitung.

  • Das Anliegen / Die Problematik

    Zu Beginn des psychotherapeutischen Prozesses haben Sie Zeit und Raum, Ihr persönliches Anliegen bzw. Problem in aller Ruhe darzustellen. Besonders in den ersten Sitzungen steht Ihnen hierfür in der Regel ein Zeitfenster von 2-3 Stunden zur Verfügung, das Sie nutzen können, aber nicht nutzen müssen. Viele KlientInnen sind dann am Ende  der ersten Sitzung überrascht, wie viel Sie zu erzählen haben. Besonders diejenigen, die zuvor schon klassische Psychotherpie im 50-Minuten-Takt erlebt haben, würdigen die Möglichkeit des Erzählens ohne Zeitdruck.

  • Analyse und Verstehen

    Nach der Betrachtung der vordergründigen und aktuellen Problematik suchen wir dann gemeinsam nach den dahinterliegenden innerpsychischen Mustern, die sich in der Regel auch in vielen anderen Lebensbereichen widerspiegeln,  und deren biographischer Entstehung und Verfestigung. Sie erlangen hierdurch einen veränderten und verständnisvolleren Blick auf  Ihr eigenes Leben und auf  eigene Denk und Verhaltensweisen, die Ihnen zwar vertraut sind, jedoch nicht dazu geeignet sind, Ihre aktuelle Situation wirklich zu verändern. In diesem anfänglichem Stadium der Psychotherapie darf ich als Therapeut oft miterleben, wie gut es meinen KlientInnen tut, dass Sie nicht einfach „zu dumm“, „zu feige“, „zu eifersüchtig“, „zu ängstlich“, -„zu schwach“  usw. sind, sondern dass Ihre Verhaltensmuster, wie schambesetzt sie teilweise auch sein mögen, innerpsychisch und biographisch absolut verständlich und nachvollziehbar sind.

  • Die Bearbeitung (Prägung/Unterbewusstsein)

    Im deutschen Sprachgebrauch haben wir die Redewendung „Gefahr erkannt- Gefahr gebannt“. Diese gilt leider nicht für den Bereich der Psychotherapie –    und das aus zweierlei Gründen:

    Erstens: Unsere Verhaltensweisen und Glaubenssätze sind in der Kindheit geprägt und im weiteren Leben vertieft worden. Den Begriff Prägung halte ich in diesem Kontext auch wegen seiner Bildlichkeit für sehr aussagekräftig: Wenn beispielweise eine Münze geprägt wird, dann wird der metallene Rohling in der Presse durch zwei Stempel, die ihn mit einer enormen Kraft treffen, bleibend verformt. Diese Verformung, also die Prägung, lässt sich dann anschließend nur durch Druck- und/ oder Wärmeenergie wieder verändern. Das gleiche gilt für den psychotherapeutischen Prozess: Auch hier braucht es den eigenen Leidensdruck (der ganz natürliche, anfängliche Türöffner meiner KlientInnen, um mich aufzusuchen) und therapeutische Empathie (professionelle menschliche Wärme) um die Prägung der Herkunftsfamilie schrittweise zu verändern.

    Zweitens: In der  Psychotherapie, die ich Ihnen anbiete, geht es um die Veränderung von Kräfteverhältnissen in unserem Unterbewusstsein.  Durch integrative therapeutische Prozesse (z.B. die hypnotische Aufarbeitung von „traumatischen“, also verletzenden, Erlebnissen) wird die innere Erlaubnis für zuvor verbotene, jedoch auf  Dauer dienlichere Denk- und Handlungsweisen, ganz allmählich erhöht, was sich dann auch auf der Ebene des äußeren Verhaltens zeigt. Hier kann es sein, dass Sie spontan Verhaltensweisen zeigen, die Sie sich zwar schon lange gewünscht haben, die bislang jedoch völlig unmöglich erschienen und sich jetzt durch die Psychotherapie „einfach“ ergeben, sich überraschend natürlich und gut anfühlen. Dieses Verschieben der inneren Kräfteverhältnisse ist jedoch nicht mit einem Schalter, den man einfach umlegt, zu vergleichen: Vielmehr ähnelt es einem Dimmer, der behutsam und im eigenen Tempo gedreht wird.

  • „Nebenwirkung“: Veränderung

    Gute Psychotherapie erweitert meine Sicht auf mich selbst, auf meine Beziehungen, modifiziert schrittweise meine Glaubenssätze sowie meine Verhaltensweisen. Diese Veränderungen sind auch für unser Umfeld und die Menschen, die uns wichtig sind, neu und können unterschiedliche Reaktionen hervorrufen. Die Begleitung dieser nicht immer einfachen Dynamik ist Bestandteil der Psychotherapie und dient zum einen der Reflexion und Intensivierung der innerpsychischen Entwicklung aber auch der Erweiterung unserer zwischenmenschlichen Kompetenzen. Gegebenenfalls können hierzu auch Paarsitzungen oder Eltern-Kind-Sitzungen sinnvoll sein, die ein größeres gegenseitiges Verständnis, ein tieferes Kennenlernen und die Klärung von Konflikten ermöglichen.

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